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Klarer Durchblick für die neue Frankfurter Altstadt

Klarer Durchblick für die neue Frankfurter Altstadt

Das DomRömer-Projekt im Herzen der Mainmetropole kommt gut voran. Tag für Tag wachsen die 35 Altstadthäuser in den Himmel, im Frühjahr 2016 werden alle Gebäude im Rohbau fertig sein. Die neue Altstadt zeichnet sich vor allem durch ihre handwerkliche Qualität aus: Zahlreiche Spezialfirmen aus dem gesamten Bundesgebiet sind für das Projekt tätig. So auch die Ost Bau- und Möbelschreinerei GmbH aus Gründau-Lieblos. Karlheinz Ost, Geschäftsführer des Familienbetriebs, fertigt mit seinem Team rund 800 Fenster für 28 der 35 Altstadthäuser.

Auf dem 20.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände werden im Moment 17 sogenannte Kastenfenster für das Haus Markt 20 „Zur Flechte“ hergestellt. In enger Abstimmung mit der DomRömer GmbH wurden die Fenster, die aus zwei Ebenen bestehen, eigens kreiert. „Die außen sichtbare Fensterebene besteht aus wetterbeständigem Eichenholz“, erklärt Karlheinz Ost. Innen verwenden die Fachleute hingegen Kiefernholz und eine moderne Dreifachverglasung zur Wärmedämmung.

Acht Monate dauert die Produktion aller 800 Fenster insgesamt. Dabei setzt das Unternehmen ausschließlich auf heimische Materialien. „Unser Holz kommt aus dem Isenburger Stadtwald, nicht weit von hier“, so Ost. 90 bis 120 Jahre alt sind die verwendeten Kiefern, sogar doppelt so alt ist das Isenburger Eichenholz. Eine spezielle Sägemaschine zerlegt die Baumstämme in Holzbohlen, die anschließend bis zu zwei Monate in einer Trockenkammer lagern. Dort stapeln sich Bretter für die neue Frankfurter Altstadt bis unters Dach. 850 Kilowatt leistet die betriebseigene Heizung, die auch die Trockenkammer mit Wärme versorgt. „Bei uns entstehen keine Abfälle. Die Holzreste pressen wir zu sogenannten Holzhackschnitzeln, mit denen wir die Heizung betreiben.“ Rund 35.000 Liter Heizöl ersetze eine LKW-Ladung dieser Holzhackschnitzel, führt Ost aus.

In einer anderen Halle bedient ein Mitarbeiter per Computer eine hochmoderne Zuschneidemaschine. Vollkommen automatisch sägt das Gerät die Sprossen für die Fenster des Hauses Markt 20 millimetergenau zu. Beim Zusammenbau der einzelnen Fensterteile ist dann Handarbeit gefragt: Ein Schreiner fügt die einzelnen Komponenten in der traditionellen und historisch richtigen Schlitz- und Zapfen-Verbindung präzise zusammen.

Leinölfarbe schützt die äußeren Fensterrahmen vor Wind und Wetter. „Leinöl hat eine 500 Jahre alte Tradition“, erläutert Peter Mayer, Geschäftsführer des Herstellers, der leinölpro GmbH. Der Vorteil gegenüber modernen chemischen Farben bestehe in der Langlebigkeit und der einfachen Pflege, so der Fachmann weiter. Am Ende kommen die Glasscheiben. „Nicht etwa der Rahmen gibt dem Fenster die Festigkeit. Das Fenster stabilisiert den Rahmen“, erklärt Karlheinz Ost abschließend. Stolz blickt er auf das fertige Produkt. Wieder eines von 800 Fenstern geschafft.

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