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Im Interview mit Michael Guntersdorf

Im Interview mit Michael Guntersdorf

Eine Altstadt, wie es sie nur in Frankfurt geben kann

Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH, berichtet im Interview, was den besonderen Reiz des neuen Wohnquartiers im Herzen der Stadt ausmachen wird und weshalb es ein Projekt wie dieses nur in Frankfurt geben kann.

Sie werden gerne als der „Mann fürs Knifflige“ bezeichnet. Was ist denn das Knifflige am DomRömer-Projekt?

Guntersdorf: Wo soll ich da anfangen? Wir haben es hier mit einem einmaligen Projekt zu tun. Etwas, das so noch keiner versucht hat. Die Stadt Frankfurt hat das Experiment gewagt, die Bürger nicht nur in der Planung mitzunehmen und mitbestimmen zu lassen. Die Mitwirkung der Bürger ging sogar soweit, dass man gesagt hat: Wenn tatsächlich so viele Menschen eine Rekonstruktion einem Neubau vorziehen, dann entscheidet in den Fällen, in denen die technischen Voraussetzungen stimmen, das Kaufinteresse darüber, ob ein Neubau oder eine Rekonstruktion realisiert wird. Knifflig ist aber auch die technische Umsetzung, etwa weil wir nicht auf der „grünen Wiese“ bauen, sondern zum Großteil auf einer Tiefgarage, die über einem U-Bahn-Tunnel liegt. Oder weil in dieser Tiefgarage die komplette Versorgung der umliegenden Gebäude, etwa der Schirn, untergebracht ist. Das stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen und macht für mich den besonderen Reiz aus. 

Sie „brennen“ für Ihr Projekt?

Guntersdorf: Es ist eine Berufung, ja. Ich kenne das Gebiet noch aus der Zeit nach der Zerstörung. Noch bevor das Technische Rathaus gebaut wurde, war ich als Kind mit meiner Mutter hier unterwegs. Diese, wenn auch damals zeitgemäße, aber doch städtebauliche Fehlentwicklung, jetzt mit „heilen“ zu dürfen, ist für mich eine Auszeichnung. Wir gestalten etwas absolut Einzigartiges, für das wir einen breiten Konsens erreicht haben. Mit der Grundsteinlegung zu Beginn des Jahres 2012 haben wir einen Wendepunkt erreicht. Die Diskussionen sind beendet; wir wissen heute, dass 15 Rekonstruktionen und 20 Neubauten entstehen werden, die sich hervorragend ergänzen und in denen die Menschen gerne leben werden. Mehr als 650 Kaufinteressenten haben sich schon bei uns gemeldet, bevor die Vermarktung überhaupt beginnt. Das Interesse ist riesengroß und spricht für die Qualität des Quartiers. 

Was zeichnet das DomRömer-Quartier aus?

Guntersdorf: Die Sorgfalt und das Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten, ob Politik, Gestaltungsbeirat oder Architekten. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass hier ein wirklich lebenswertes Wohnquartier entsteht, das am Ende funktioniert. Hier finden Sie keine Egotrips einzelner Architekten und eben kein Disneyland, sondern etwas, das typisch Frankfurt ist, etwas, das Identität stiftet und dem Bedürfnis der Menschen nach Maßstäblichkeit gerecht wird. Die Mischung stimmt und wenn das Viertel zu leben beginnt, wird der Erfolg uns Recht geben. Das Beste, was uns am Ende passieren kann, ist, dass sich die Altstadt ganz selbstverständlich integriert und Alt und Neu nicht mehr zu unterscheiden sind. Es wird ein Viertel mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen, mit dem Hühnermarkt als zentralem Anziehungspunkt, ausgewählter Gastronomie und individuellem Einzelhandel. Dadurch werden auch die umliegenden Straßen und Geschäfte belebt. Mein persönlicher Wunsch ist es, 2018 durch das DomRömer-Quartier zu streifen, mich bei einem Frankfurter Kranz und Kaffee an den Hühnermarkt zu setzen und zu erleben, wie das Quartier angenommen wird.

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