Das Stadthaus wird zu einem Ort der Begegnung: mit der Geschichte, mit Bürgern, Besuchern und Gästen der Stadt. Als Veranstaltungs- und Begegnungszentrum, aber auch als schützendes Dach des Archäologischen Gartens erlaubt das Stadthaus am Markt eine museale Präsentation, die erklärt, die einlädt, Fragen zu stellen, und die diese Fragen auch beantwortet.
Durch die Geschichte wandeln
Die Funde präsentieren sich den künftigen Besuchern in einem offenen, großzügigen Ausstellungs- und Erlebnisraum. Hier können sie durch die historischen Mauerreste „wandeln“. Wer möchte, kann aber auch einen Blick von Oben auf die Funde werfen. Die Betrachtungsmöglichkeit aus der Distanz ist entscheidend, um einen Gesamteindruck des Bodendenkmals zu erhalten; Emporen und „Schaufenster“ ermöglichen dies. Verschiedene Lichteffekte machen künftig die für den Platz charakteristische und richtungsweisende Siedlungskontinuität in den drei wesentlichen Zeitphasen römisch, karolingisch und hochmittelalterlich leicht verständlich an den Mauern ablesbar. Eine virtuelle 3D-Rekonstruktion der karolingisch-ottonischen Kaiserpfalz ist übrigens beim Archäologischen Museum Frankfurt erhältlich.
Freier Zugang zu Geschichte am lebenden Objekt
Durch die räumliche Trennung zwischen Foyer, Erdgeschoss und oberem Geschoss ist der Archäologische Garten auch künftig für alle Besucher ungehindert zugänglich und tagsüber geöffnet.
Gesandte aller Länder zu Gast in der Stadt der Kaiserkrönungen
Die Konstruktion des schwebenden Veranstaltungssaals im Stadthaus veranschaulicht die Lage der historischen Aula regia* der Karolingerpfalz und unterstreicht ihre Bedeutung für Frankfurt. Auch funktional knüpft der Veranstaltungssaal an die Geschichte des Ortes an: Zahlreiche historisch bedeutende Reichsversammlungen, Synoden und Beschlüsse fanden in der Aula regia statt, bei denen die Gesandten aller damals bekannten europäischen Völker zugegen waren. So wird im oberen Bereich des Stadthauses – dem Veranstaltungsaal und den angeschlossenen Räumen – Frankfurter Geschichte fortgeschrieben: in Podiumsdiskussionen, Festveranstaltungen, Vorträgen oder Lesungen beispielsweise.
*Aula regia = Die „Königshalle“,die Ludwig der Fromme für seine Reichsversammlungen erbauen ließ.