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Wie verläuft die Rekonstruktion?

Wie verläuft die Rekonstruktion?

Alle Gebäude – ob Rekonstruktion oder Neubau – müssen heutigen Anforderungen an Brandschutz und Energieverbrauch gerecht werden. Damit unterscheiden sich die Rekonstruktionen auf dem DomRömer-Areal von Rekonstruktionen im klassischen Sinne, bei denen Struktur und Innenräume komplett dem historischen Vorbild entsprechen. Eine solche, exakte Rekonstruktion ist in der Frankfurter Altstadt aufgrund der zu berücksichtigenden Vorschriften, der innerstädtischen Lage und der um- bzw. darunter liegenden Bebauung rechtlich nicht zulässig. Auch fehlt bei manchen der Häuser eine exakte Dokumentation der Innenräume und es liegen beispielsweise nur Aufzeichnungen einzelner Etagen vor. Ausnahmen bilden die Gebäude „Goldene Waage“ und „Rotes Haus“, die hervorragend dokumentiert sind. Diese Rekonstruktionen werden exakt wie ihre historischen Vorgänger aussehen. (i)

Stichtag für die Fassadengestaltung der Rekonstruktionen ist der Tag vor der Zerstörung der Altstadt im März 1944. Dies entspricht dem Bild der Altstadt, an das sich die meisten Menschen erinnern und die Quellenlage für diese Zeit ist für den Nachbau der Häuser am besten geeignet. Zu diesem Zeitpunkt war die Goldene Waage das einzige Gebäude mit sichtbarem Fachwerk. Alle übrigen Altstadthäuser waren verputzt. Über das dahinterliegende Fachwerk gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Experten sind unterschiedlicher Meinung, ob diese Fachwerkkonstruktionen genügend dokumentiert sind, um sie wiederherzustellen. Deshalb werden die Gebäude hinter den Fassaden in zeitgemäßer Fachwerkbauweise errichtet, das heißt, es wird auch hier eine Holzkonstruktion mit Balken, Stützen und Balkendecken geschaffen. In der Konstruktionsweise unterscheiden sich die Rekonstruktionen also nicht vom historischen Vorgänger.

(i) Fachwerk in der Altstadt: Wussten Sie ...?

..., dass die Frankfurter Altstadt bis zu ihrer Zerstörung im März 1944 die größte zusammenhängende gotische Altstadt in Deutschland war? Wegen des Brandschutzes waren die meisten Fachwerkbauten übrigens bereits seit dem Barock verputzt, das Fachwerk also nicht mehr sichtbar.

Ein Ausnahme-Bauwerk war die „Goldene Waage“. An dem prächtigen Fachwerkbau schieden sich schon 1619 die Geister. Der flämische Zuckerbäcker und Gewürzhändler Abraham von Hamel ließ das Haus mit beeindruckendem Schmuckfachwerk und Schnitzereien verzieren. Wohlstand auf diese Weise zur Schau zu stellen, war im damaligen Frankfurt ein Skandal. Besonderer Beliebtheit bei Bürgern und Besuchern erfreute sich das Haus, weil es auf dem Dach des Hinterhauses ein sogenanntes Belvederchen – einen begrünten Dachgarten – mit Laube hatte. Das Hauszeichen als Arm mit Waage in der Hand war an der Hausecke angebracht.

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