Fakten
- Gebäudetyp:
- Rekonstruktion
- Architekt:
- Claus Giel, Dieburg
- Nutzung:
- EG: Bürgerberatung
- OG: Wohnungen
Das Goldene Lämmchen – Patriziersitz und Messehof
Das Gebäude:
Der Innenhof des "Goldenen Lämmchens" ist die Nord-Süd-Verbindung zwischen der Braubachstraße und der Gasse „Hinter dem Lämmchen“. Vier Bauepochen finden sich in dem rekonstruierten Gebäude und seinem Innenhof, die sich urkundlich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Die spätgotische Madonna, die an der südwestlichen Hausecke angebracht ist, stammt aus der Blütezeit des Messehofes im 15. Jahrhundert, in der der Hof in der Hand einer reichen Patrizierfamilie lag und Umschlagplatz für zahlreiche Waren war. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die für die Zeit typischen Laubengänge als Holzgalerien eingefügt. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude generalüberholt und erhielt auch ein Mansarddach. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte der Durchbruch zur Braubachstraße und ein neuer Anbau, der in den Hof hineinragte, wurde auf eine kräftige Säule mit ionischem Kapitell aus Muschelkalk gestellt. Als Wandauflage dienten zwei Steinskulpturen – Karyatide und Atlant – im späten Jugendstil und im gleichen Material wie die Steinsäule. Diese Elemente finden sich heute wieder an der gleichen Stelle. Das Erdgeschoss zeigt eine Steinfassade mit Sandsteinelementen. Die Süd- und die Westseite der Obergeschosse sind einheitlich in Holz abgebunden, das Nebengebäude und die Hofseite des Haupthauses sind in Mauerwerk ausgeführt. Die Schaufassade zur Gasse wurde aus Brandschutzgründen mit selbsttragenden zwei Fachwerkschichten verwirklicht. Das Dach ist geprägt von vielen Elementen wie Gesimse, Gauben, Dachränder, Deckung und Turmhaube, die aufgrund von Belegen möglichst nahe am historischen Original aufgebaut wurden.
Quelle: Matthias Alexander (Hg.): Die Neue Altstadt Frankfurt am Main, Societäts Verlag