Die insgesamt 70 Stufen aus rotem Mainsandstein wurden in den letzten Monaten von der Firma Franz Zeller aus Umpfenbach nahe Miltenberg mit größter Sorgfalt gefertigt (lesen Sie mehr dazu in den Reportagen).
Das Unternehmen arbeitet in enger Kooperation mit dem Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser zusammen. Die Handwerker aus Bamberg, die auch für viele Schmucksteine, Säulen und Figuren in der neuen Frankfurter Altstadt verantwortlich zeichnen, übernehmen die Montage des Treppenturms (zu den Reportagen).
Eine Herausforderung für die Bamberger Spezialisten: „Wir haben nur eine minimale Toleranz von zwei Millimetern“, erklärt Tobias Einwag, einer der Projektleiter für den Treppenbau vom Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser. Damit später alle Treppenstufen zu den dafür vorgesehenen Abzweigungen und Fensteröffnungen im Gebäude passen, messen die Experten mit Spezialgeräten und Computern vor dem Aufbau alles ganz akkurat aus. „Jede Stufe ist ein Einzelstück und wurde individuell von den Steinmetzen der Firma Franz Zeller angefertigt“, erklärt Matthias Leißner, Projektleiter Technik der DomRömer GmbH. „Diese Treppenteile werden nun so zusammengefügt, dass sie den Besuchern später ein einheitliches Schrittgefühl geben und die Wendeltreppe gleichmäßig aussieht.“ Ein sogenannter Schubfalz lässt die einzelnen Stufen ineinandergreifen und verbindet sie miteinander. Zusätzliche Stabilität verleiht eine Spindel in der Mitte und ein Mauerwerk, das parallel um die ansteigende Wendeltreppe herum gemauert wird.
„Ende des Jahres wird die Treppe fertig gestellt“, ergänzt Leißner. „Die 70 Stufen werden nicht auf einmal eingebaut, die Treppe wächst mit dem Haus.“ Im ersten Schritt errichten die Fachleute elf Stufen im Erdgeschoss, die im künftigen ersten Stockwerk ankommen. Weitergebaut wird der Treppenturm in rund zehn Wochen. Zuvor erfolgt der Einbau eines Ringbalkens aus Stahlbeton, der Vorder- und Hinterhaus der „Goldenen Waage“ zusammenhält, sowie einer Zwischendecke.
Bereits in der vergangenen Woche errichteten die Bamberger Handwerker eine Säule aus 270 Millionen Jahre altem Muschelkalk. Der feingearbeitete Pfeiler wird später einen Raum des Gebäudes Hinter dem Lämmchen 4, „Alter Esslinger“ tragen.