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Spolien für die Altstadt: Abbau eines barocken Portals im Garten des Liebieghauses

Spolien für die Altstadt: Abbau eines barocken Portals im Garten des Liebieghauses

27.03.2015

Im Rahmen der Hochbauarbeiten an den Altstadthäusern des DomRömer-Quartiers werden auch 60 sogenannte Spolien verbaut. Dies sind originale Gebäudeteile der früheren Frankfurter Altstadt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg waren sie in andere Häuser integriert oder eingelagert worden. Mit dem Wiederaufbau der Altstadt kehren einige davon nun ins Herz der Stadt zurück.

Die größte Spolie, ein 5 Meter breites und 3,50 Meter hohes barockes Portal, wurde jetzt abgebaut und wird in den kommenden Monaten restauriert. Künftig dient die dreiachsige Fassade dem neu entstehenden Gebäude Markt 30, „Altes Kaufhaus“, als Eingangsbereich.
Im Garten des Frankfurter Liebieghauses wurde die 12 Tonnen schwere Sandsteinfassade in den vergangenen zwei Wochen von Bildhauer und Steinrestaurator Jens Engelhardt behutsam abgebaut. Zerlegt in 35 Einzelteile, beginnen Engelhardt und seine Kollegen in einer Hanauer Spezialwerkstatt nun mit der anspruchsvollen Restauration. Fehlende Stellen ersetzen die Experten mit neuem Stein. Dazu nehme man einen Abdruck, der dann in Stein ausgearbeitet wird und das Fehlstück ausgleiche, erläutert der Fachmann. Drei Monate sind für die Instandsetzung der Spolie eingeplant.

Der Einbau in das Gebäude erfolgt laut Patrik Brummermann, Projektmanager der DomRömer GmbH, noch in diesem Jahr. „Beim Einbau wird nicht etwa die Spolie an das Haus angepasst, sondern das Haus an die Spolie“, erklärt Brummermann. Beschädigungen am aufgearbeiteten Bauteil werden damit vermieden. Bis zu 40 Tage sind für die Fassadenarbeiten veranschlagt: „Wir müssen vor allem die Reaktionszeiten der Materialien beachten“, so Jens Engelhardt.

Bereits 1914 wurde das Gebäudeteil vom ehemaligen Taubenhof hinter der Schillerstraße in den Garten des Liebieghauses transportiert und dort aufgestellt. Weitere Spolien, die in der Altstadt verbaut werden, lagern seit dem Zweiten Weltkrieg auch im Depot des Historischen Museums. Manche wurden in den Jahren des Wiederaufbaus an Privatleute verkauft oder fanden an anderen Orten in der Stadt ein neues Zuhause. Sie kehren nun in das Herz der Altstadt zurück.

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