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Außenmauer der St. Michaelskapelle unter dem Domplatz gefunden

Außenmauer der St. Michaelskapelle unter dem Domplatz gefunden

12.03.2024

Die Stadt Frankfurt am Main blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder neue Gebäude errichtet und andere mussten dafür weichen. Damals gab es noch keinen Denkmalschutz im heutigen Sinne – was neuen Gebäuden im Wege stand, wurde zurückgebaut oder zugeschüttet. Wenn Bauarbeiten anstehen, ist heute daher das Denkmalamt zur Stelle und prüft, ob sich an diesem Ort Fundstücke von archäologischem Wert befinden könnten. Das ist auch bei der geplanten Neugestaltung des Domplatzes der Fall. Im Rahmen der Vorplanungen wurde daher auch untersucht, was sich im Umfeld des Doms im Boden befindet. Vermutet wurde dort die St. Michaelskapelle.

Diese Kapelle wurde urkundlich erstmals im Jahr 1288 erwähnt, in den Jahrhunderten danach mehrfach umgebaut und 1829 schließlich abgerissen. Historische Karten verraten in etwa, wo sie damals stand, sind allerdings nicht so präzise wie die moderne Vermessungstechnik. Die historischen Darstellungen wurden mit neuzeitlichen Planunterlagen überlagert und abgeglichen. Das Team um Dr. Andrea Hampel, der Leiterin des Frankfurter Denkmalamtes, setzte daraufhin in Abstimmung mit der DomRömer GmbH zwei Suchschnitte an. Einer sollte im Bereich des Chores der Kapelle liegen, der andere an einer Wand des Hauptgebäudes.
„Ziel der Suchschnitte war es, herauszufinden, ob sich die Mauern noch im Boden befinden oder ob sie im Laufe der Zeit vollständig abgetragen wurden. Außerdem können wir so ihre exakte Lage bestimmen - eine wichtige Information für die weiteren Planungen“ so Elke Sichert, Grabungstechnikerin beim Denkmalamt der Stadt Frankfurt.

An den Stellen, wo die Kapelle vermutetet wird, wurden die Pflastersteine entfernt und mit einem Bagger vorsichtig die Erde abgetragen. Auf der einen Seite der Straße kam nur wenige Zentimeter unter den Gehwegplatten eine Backsteinmauer zum Vorschein. Dabei handelt es sich um die Außenmauer der Kapelle oder eines Anbaus, wie die Archäologen am einseitigen Wandputz feststellen konnten. Die Backsteine lassen sich anhand von Form und Größe zeitlich passend einordnen.

Am zweiten Grabungspunkt überraschte eine dicke Betonplatte das Team. Es könnte sich dabei um ein ehemaliges Fundament für einen Kran handeln. Diese Platte wird entfernt und darunter weiter nach historischen Gebäudeteilen gesucht. Das Archäologieteam dokumentiert die Funde, bevor alles wieder verfüllt wird und die Arbeiten dann von archäologischer Seite vorerst abgeschlossen sind. Im Zuge der späteren Umgestaltung des Platzes ist dann zu entscheiden, wie mit den baulichen Zeitzeugen umzugehen ist.

Gruppenbild: Dr. Andrea Hampel (Denkmalamt FFM), Marion Spanier-Hessenbruch (DomRömer GmbH), Hardi Fischdick (Firma Gramenz), Matthias Leißner (DomRömer GmbH)

Copyright: Denkmalamt FFM, Fotografin Elke Sichert

 

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